In diesem Artikel

Ernährt Eiweiß den Krebs?

Welche Rolle spielt Eiweiß in der Ernährung von Krebspatient*innen? Fakten und Mythen

February 20, 2025

Krebspatient*innen stellen sich oft die Frage: „Was soll ich essen?“, “Was sollte man bei Krebserkrankung nicht essen?”, “Welche Lebensmittel sollte man bei einer Krebserkrankung meiden?”, “Was tut KrebspatientInnen gut zu essen?”. Müssen sie eine spezielle Diät einhalten? Die Rolle von Eiweiß in der Ernährung von KrebspatientInnen wirft häufig Zweifel auf. Was weiß man darüber?

Kann zu viel Eiweiß schaden?

Eiweiß ist ein wichtiger Baustein jeder Zelle im Körper und Bestandteil von Muskeln, Haut, inneren Organen, Enzymen, Hormonen, Immunzellen und anderen Substanzen, die die genetischen Abläufe im Körper regulieren.

Welche Rolle spielt Eiweiß in der Ernährung bei Krebs?

Für KrebspatientIinnen ist Eiweiß in der Ernährung besonders wichtig, da der Bedarf während der Therapie und der Genesung erhöht ist. 

Eine ausreichende Eiweißzufuhr hilft, den Verlust an Muskelmasse zu verringern, das Immunsystem zu stärken, die Wundheilung nach Operationen zu unterstützen und den Wiederaufbau von Geweben zu fördern. 

Eiweiße im Blut übernehmen zudem wichtige Transportaufgaben, zum Beispiel den Transport vieler Medikamente, die in der Chemotherapie verwendet werden.

Welche Lebensmittel sind Eiweißquellen?

Eiweiße bestehen aus Aminosäuren. Es gibt essentielle Aminosäuren, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, und nicht-essentielle, die der Körper selbst herstellen kann.

Man unterscheidet:

Vollwertige Eiweißquellen (mit hoher Nährwertqualität):

Sie enthalten alle essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge und Verhältnis und sind für die ständige Produktion von körpereigenen Eiweißen wichtig. Zu den tierischen Quellen gehören:

  • Eier, 
  • Milch und Milchprodukte, wie Käse, Joghurt, Kefir, 
  • Fisch und Meeresfrüchte, wie Garnelen, Thunfisch, Lachs, 
  • weißes und rotes Fleisch, wie Geflügel, Lamm, Rind, Schwein, 
  • eiweißreiche medizinische Nahrung.

Unvollständige Eiweißquellen (mit geringem Nährwert):

Diese enthalten nicht alle essentiellen Aminosäuren und stammen aus pflanzlichen Quellen, wie:

  • Getreideprodukte, wie Buchweizen, Hirse, Quinoa,
  • Hülsenfrüchte, wie Soja, Bohnen, Erbsen, Linsen,
  • Nüsse und Samen, wie Mandeln, Cashewkerne, Walnüsse.

Die Nährwertqualität pflanzlicher Eiweiße kann durch Kombination verschiedener, Aminosäurequellen, zum Beispiel Getreideprodukte mit Hülsenfrüchten, erhöht werden, was vor allem für Vegetarier und Veganer wichtig ist.

Kann Eiweiß den Krebs bekämpfen?

Einige funktionelle Eiweiße im Körper können das Risiko für Krebserkrankungen reduzieren, indem sie Reparaturprozesse der DNA aktivieren. Diese Wirkung bezieht sich jedoch nur auf die Prävention von Krebs, nicht auf die Therapie. 

Laut aktuellem Wissensstand kann keine spezielle Diät oder Ernährungsumstellung allein Krebs heilen. 

Während der Krebstherapie ist eine ausreichende Versorgung mit gut verwertbarem Eiweiß wichtig, um die Regeneration des Gewebes zu unterstützen, besonders nach Chemotherapie oder Strahlentherapie.

Verwandte Artikel

Verwandte Kategorien